Die Einfuhr um Burg Linn in Krefeld gibt ein beschauliches Bild: dichte Reihen gedrungener, zweistöckiger Häuschen säumen schmale Einbahnstraßen mit Kopfsteinpflaster. Jedes Häuschen in einer anderen Farbe gestrichen. Blumenkästen schmücken die meisten Fenster und grenzen die Bürgersteige ab. Eine kleine Kirche dazwischen. Geschwungene Metallarbeiten an den Häusern und den antik angehauchten Laternen.


Die Auffahrt zum Burginnenhof ist noch schmaler als die Straßen, der Platz dort begrenzt. Also reihe ich mich in die Schlange wartender Fahrzeuge ein. Der erste Schauer prasselt plötzlich gnadenlos vom Himmel, doch Eric, der Einweiser, möchte meinen Schirm nicht.
„Endlich Abkühlung!“, meint er.


Schließlich darf ich auch rauf, muss etwas weiter entfernt von der Holzbrücke parken, welche ins Schloss selbst hochführt. Der Regen hat zum Glück nachgelassen, muckt nur noch ein paarmal auf, als ich mein Zeug über den Schotterweg, die Brücke hoch und über das unebene Kopfstein des Innenhofes schuckele.
Das nächste Hindernis: Ein Schrank.


Irgendwie hat bei der Planung der Stände niemand den massiven, klotzigen Schrank berücksichtigt, in welchem die Angestellten des Tourismusbüros ihre Taschen lagern.
Selbst bei 2 Metern habe also nur wenig Platz, meine Sachen an die Wand zu stellen … und entschließe mich kurzerhand, meinen Tisch weiter in den Gang zu platzieren als Yvis Auslage. Mit dem Gleichen schwarzen Pannesamt darauf sähe mein Angebot sonst so aus, als wäre es Teil von ihrem. Auch mein Hintergrund ist daher unverzichtbar, auch wenn dieser den Schrank verdeckt und ich ihn hochheben muss, wann immer jemand etwas aus der Antiquität benötigt. Bis auf eine am zweiten Tag etwas ruppige Dame ist mir keiner der Angestellten böse darum. Ist halt nur merkwürdig.


Bis ich schließlich alles hoch- und mein Auto weggeschafft habe, hat die Krähenfee offiziell schon geöffnet. Der erste Andrang hält sich zum Glück in Grenzen.
Laut einer späteren Mail und Auskunft auf der Krähenfee-HP waren “rund 3.500 Personen [..] als Besuchende, Helfende, Ausstellende und Co. bei uns. Ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr (ca. 2.500)! Unter den 3.500 Personen sind rund 1.500, die sich ein Ticket gekauft haben”. Wie vielen davon es den Extraeintritt wert war, auch oben auf die Burg zu kommen, weiß ich nicht. In jedem Fall waren genug Besucher unterwegs, um regelmäßig ein interessantes Gespräch führen zu können. Auch das ein oder andere Buch ließ sich an den Mann/die Frau/die Elfe bringen.
Die Orga war supernett und bot einen besonderen Service, den ich so noch nicht kannte: Alle paar Stunden kam jemand mit einem Korb vorbei und fragte alle Aussteller, ob sie etwas bräuchten. Sie waren bereit, einen Botengang zu machen oder kurz den Tisch zu bewachen.


Natürlich wollte ich dieses Angebot nicht überstrapazieren, und so habe ich es schon etwas bereut, dass mein einziger Gang über den Rest der Con eher ein fluchtartiger Sprint war, einzig darauf abzielend, meine Sidequest-Zettel aufzuhängen. Trotzdem fand ich dabei unter den Ausstellern bekannte Gesichter wieder. Florian Clever von der NRC, Lars Czekalla von der Sparrencon, Familie Low, meine Nachbarn auf der Marburg-Con, und natürlich die Autor/innen vom Lesezelt.


Eigentlich schade, dass ich nicht mehr Zeit und Muße hatte, mir alles in Ruhe anzuschauen. Zweifelsohne ist die Krähenfee für Besucher (und bei besserem Wetter) eine echt coole Sache! Ich kann sie nur wärmstens allen empfehlen und habe fest vor, in den nächsten Jahren auch mal als Besucher dort aufzuschlagen!

Hier ein paar Bilder (ich habe leider nicht viele gemacht, hab ich ganz vergessen 😅):

Krähenfee – Wenn nur das Wetter besser mitgespielt hätte…